Harald-Alexander-Klimek, MFA
Maler, Zeichner, Graphiker, Collageur
Archiv
VIERUNDDREISSIG ZU KLEIST
Städtische Galerie Speyer
20.01. bis 04.03.2012
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Nicht gleichgültig, dass Kleist stotterte.
Dieser Makel erklärt seinen Stil.
Er stürmte beim Schreiben vorwärts,
im Leben zurück.
Harald-Alexander Klimek,
Februar 2011
" Drei auf einen Streich "
2011 - 61,2 x 90 cm
Print, Mischtechnik in Öl auf Leinwand
Der Chinesen Kleist
" Kleist träumt sich als Chinese ", 2011
42 x 29,7 cm4c Print und Öl auf
300gr./m² Karton Nr. 1/4, Gesamtauflage 4 Blätter
Graphik für die RHEINPFALZ - SOMMERERZÄHLSERIE
“Ach Kleist”(5) zu “Verhängnis und Verhalten” von Monika Rink,
(Rubrik Kultur: Samstag, 13. August 2011)
Rahmung: Vollholzleiste in mattschwarz,
PP in weiß (säurefrei),
UV- Schutzglas, rückseitig staubdicht verschlossen,
Aufhängung verschraubt.
Alle Bilder unterliegen dem Urheberrecht von Harald-Alexander Klimek. All pictures © by Harald-Alexander Klimek. Site © 2012 by Mario Geldon - All rights reserved
Vorstudie Portrait
Heinrich von Kleist, 2011
Druck und Öl auf Karton
Der Druck, entstanden im Kleist-Jahr 2011, verweist auf eine ganze
Serie von Drucken, Zeichnungen, Gemälden, die sich thematisch mit
dem Schriftsteller Heinrich von Kleist auseinandersetzen. Zu besetzen
galt die Ausstellung Vierunddreißig zu Kleist (Frankfurt/Oder, Berlin,
Speyer) - eine Hommage an den Literaten mit Objekten von 34
renommierten Zeitgenossen, darunter Hans-Hendrik Grimmling, Hans
Scheib und Strawalde. Die vorliegende Arbeit stammt aus einem
mehrteiligen Zyklus mit dem die Tageszeitung "Die Rheinpfalz" die
Reihe der Sommererzählungen illustrierte. Harald-Alexander Klimek
lieferte insgesamt fünf graphische Blätter der Kleistserie, wobei sich
der vorliegende Druck als das aufwendigst gestaltete Blatt erweist.
Motivlich greift es eine Episode aus dem Leben des Schriftstellers auf,
eine Zeit der körperlichen und geistigen Rekonvaleszens, Kalibrierung,
Erholung. Der Genuß von Holundersirup mit Selterswasser war obligat
zu Diskussionen der Zukunftsplanung gereicht worden. In diesem
Kontext erwähnte Kleist auch eine ideele Reise nach China. Ein
solcher Wunschtraum entsprach den Idealen einer Zeit, die mit den
realpolitischen Gegebenheiten haderte, letztendlich daran zerbrach. Somit ist die
motivliche Einordnung des Chinesen Kleist vollzogen. Harald-Alexander Klimek gewandet
den deutschen Dichter in das aufwendige Gewand eines Mandarin, umtanzt von Drachen und
Lotosblüten, der Exotismus einer chinesischen Kopfbedeckung findet ihre Fortsetzung in dem
Schirmchen, welches das perlende Getränk bekrönt. Der Kontrast von Rot- und Grüntönen
erzeugt eine wohltuend spannungsgeladene Stimmung. Das Konterfei des Schriftstellers
trägt die geläufigen Züge, bekannt aus Schulbüchern und Briefmarken, ganz in Schwarz-
Weiß gehalten. Das konkrete Gegenstück zur Formen und Farbenpracht des restlichen
Bildes. Ein mehr als deutlicher Verweis auf die Zerrissenheit des Dichters, der gar nicht
in der Lage gewesen wäre, China in seiner Gesamtheit zu erfassen. Das Bild, die Imagination
des fremden Landes, war Kleist genug. Die Insel der Seligen selbst zu erforschen, sollte
anderen überlassen werden. Vom Standpunkt der handwerklichen Fähigkeit gesehen, eine reife
Leistung. Akzentuierte Linienführung, geschlossene Raumaufteilung, farbliche Brillanz und
witzige Details: all dies Merkmale, die den Stil Harald-Alexander Klimeks so einzigartig machen.