Achilles
Das nahezu quadratische Blatt verweist in Text und
Bildmotiv auf die Ilias des Homer. Der Held des Epos:
Achilles, erfährt hier eine Demontage in Wort und Bild.
Nicht der martialische Heros wird zum Protagonisten
des Geschehens, nicht sein Zorn wird von der Muse
besungen: im Gegenteil. Derjenige der den ganzen
Krieg ausgelöst hat, Paris, bewirft ihn mit drei goldenen
Äpfeln, seinem Lohn aus der ersten Schönheitskonkurenz
der Antike. Der Weiberheld bringt den Kriegshelden zu Fall.
Die Auflösung des menschlichen Körpers erfolgt sektionsweise.
Die Körperpartien lösen sich zu wurstartigen Gebilden auf.
Der Krieger wird im wahrsten Sinne verwurstet. Helm, Rüstung
und Schild bleiben als überflüssige Attribute zurück. Dem
kriegerischen Gebahren, dem Säbelrasseln wird eine deutliche
Absage erteilt. Die Liebe besiegt alles, auch wenn bei Homer die
Geschichte anders ausgeht. Die Auflösung der Körperstrukturen
spielte besonders in der Malerei eines Salvatore Dali eine
tragende Rolle. Auch dort wird die Zerfallerscheinung thematisiert,
ein metamorphotischer Prozess, der in der Schöpfung neuer
Strukturen mündet. Vielleicht sollte man in diesem Sinne
noch andere Mythen, die eine neue Bewertung dringend
erfordern, aufarbeiten.
Text: Dr. Walter Stephan Laux
Druckgraphik
" Achilles "
2000 - 35 x 30 cm
3-Farb-Serigraphie auf Papier
Blatt Nr. 3/3
Text von Jürgen K. Hultenreich
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